Farbenfroh und „kummerlos“

Über den Bildband >Ulrich Pietzsch Der Bildermaler<, Limosa Verlag Clenze

Lydia Pietzsch ist womöglich der größte Fan ihres Mannes, des in Kukate lebenden Bildermalers Ulrich Pietzsch.

>Meine Begeisterung hört nicht auf, wir haben das ganze Haus bis zum Dach voller Bilder, und ich kann nicht aufhören, sie anzuschauen<.

Ihr Mann bringe sie mit jedem Bild zum Staunen. So kam sie auf die Idee, ihm zum Geburtstag ein Buch zu schenken. Eine Idee, die bei Dr. Manfred Fortmann und dem Clenzer Verlag Edition Limosa ankam. Entstanden ist ein 160 Seiten starker Bildband.

Pietzschs erste Bilder waren Anfang der 70er Jahre kleine Trostgeschenke an seine Frau, eine ehemalige Balletttänzerin. Und noch heute malt er eigentlich nur für sie, sagt er. Ab 1976 verschrieb er sich komplett der Malerei – als Autodidakt. Seither malt er jeden Tag, hat nur beim Fall der Mauer einige Tage ausgesetzt.

>Wir waren ein bisschen überrascht<, erinnert er sich. Die Atmosphäre im Wendland sei besonders anregend. Malen ist für ihn ein Mittel gegen schlechte Stimmungen: >An der Staffelei gibt es keine negativen Gefühle mehr<.

Dass viele Maler sehr alt werden, liegt daran, dass sie lange an der Leinwand gestanden haben. Von >Wohlfühlkunst<, aus der die >Erschütterungen moderner Zivilisation verbannt sind<  schreiben Kritiker angesichts seiner Dorfszenen, seiner Stillleben, seiner Landschaftsbilder, seiner Zirkusfiguren oder Tänzerinnen. Der Maler selbst spricht von einer >kummerlosen Kunst<, die den >Genuss der Freude, der Ablenkung, auch der Verdrängung< dient.

Auch wenn sich Lydia Pietzsch manchmal nur schwer von den Werken ihres Mannes trennen kann, freut sie sich mit ihm über die Sammler seiner Bilder. Die gibt es in Deutschland, in der Schweiz, in Russland und in den USA.

by.

Elbe-Jeetzel-Zeitung  19.02.2011

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