Idyllische Bilder eines Philosophen

2. Ausstellung im Rathaus Dannenberg

>Es gibt nur noch ganz wenige Idyllen, warum soll ich sie nicht malen<? Fast entschuldigend stellte der Maler  Ulrich Pietzsch die Frage an die Gäste zur Eröffnung seiner Ausstellung im Rathaus Dannenberg. Und das Publikum antwortete dankend mit Applaus für die Galerie farbenfroher, fantastischer Bilder, die ein Lächeln auf die Mienen der Betrachter zauberten. Seien es Szenen mit spielenden Kindern, neckisch-amourösen Begegnungen, Clowns in der Zirkusarena oder blühende Stillleben. Ede, dem Berliner Eckensteher hat Pietzsch ebenso ein Denkmal gesetzt wie Freunden, die in spätbürgerlichem Ambiente feiern. Es sind gemalte Lebensweisheiten eines Philosophen, der Menschen glücklich machen möchte.

>Seit 35 Jahren überrascht mich mein Mann mit seiner überschäumenden Phantasie“, erzählt Ehefrau Lydia. Und wer genau hinschaut, entdeckt ihre markanten Gesichtszüge immer wieder im idyllischen Bilderreigen. Sie spielt augenscheinlich die Rolle der Muse, >die ich<, so Pietzsch, >zum Lächeln bringen möchte<.

Anfang der 1980er-Jahre war das Ehepaar nach Westberlin ausgebürgert worden, sie hatten die Wochenenden immer wieder im Wendland verbracht, erst ein Haus in Salderatzen und 1996 in Kukate gekauft. Es ist ein Zauberreich, denn, so Undine Stivich als Organisatorin der Dannenberger Ausstellungsreihe, >wohl 2000 Bilder hängen an den Wänden und machen Tapeten überflüssig.<…

>Mein Phantasie stürmt nicht über Grenzen, sie variiert innerhalb meines Lebensraums“, charakterisierte der Künstler bescheiden sein Werk. Dazu passen auch die Geschichten und Tagebuchblätter, die er sammelt und mit seinen Bildern bereichert. Drei Bände >Der Bildermaler<, „Herzblätter< und >Aufs richtige Pferd gesetzt< – liegen zum Betrachten und Verkaufen in der Ausstellung.

M.Horn

Elbe-Jeetzel-Zeitung 14.06.2011

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