Hoffnung und Traum zugleich (1994)

Ausstellung Museum Soltau

„Jedes Bild entsteht spontan und ohne Konzept. Es kommt aus meiner Lebensweise und der Art, wie ich bisher durchs Leben gekommen bin: spontan, einfach ohne große Ansprüche.“ Das sagt der Maler Ulrich Pietzsch über sich und seine Werke. 55 Arbeiten des Künstlers sind jetzt im Soldauer Museum zu sehen… Viele Ölbilder zeigen eine Idylle, obwohl sie dem Künstler eher suspekt ist. Denn diese Idylle werde oft „als heile Welt missverstanden“, meint Pietzsch.

Der Maler sieht in der Idylle eine Seite des Ganzen. „Wer heiter ist, muss auch traurig sein können. Man braucht das eine, um das andere erfühlen zu können“, schreibt er über seine Malerei… Abgeschiedenheit,  Stille, Harmonie – das fand Pietzsch auf dem Land, das hat er künstlerische umgesetzt. Wie in einem Malrausch hat er in sieben Jahren 700 Bilder angefertigt. Naiv sind seine Gemälde insofern,… als sie ohne Wissen um Perspektive, Farben und Anatomie entstanden sind.

Die Werke sind jedoch  – eben weil sie naiv entstanden sind – kein unmittelbarer Abdruck der Wirklichkeit. Eher zeigen sie Sehnsucht des Künstlers nach Harmonie, eine „geträumte Welt, Hoffnung und Traum zugleich“, wie Heiner von Löwis bei der Eröffnung meinte.

Marion Track

„Schneverdinger Zeitung“ vom 9. Februar 1994

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