Malen aus „Liebe zur Wirklichkeit“(1996)

Ausstellung im Kulturhaus Verdo, Musikwoche Hitzacker 1996

…Für den Maler Ulrich Pietzsch, der die diesjährige Musikwoche mit einer Ausstellung begleitet, ist „Musik etwa bis Strawinsky“ etwas, das „zur Schönheit quasi zwingt“ und so etwas, das seinen eigenen künstlerischen Vorstellungen entspricht.   „Ohne klassische Musik wäre nie ein Bild entstanden“, betont seine Ehefrau Lydia, mit der der 1982 aus der DDR ausgebürgerte Maler seit 1988 in Lüchow – Dannenberg lebt, die Bedeutung der Klangkunst für ihren Mann.

„Eine ungeheure Liebe zur Natur und zur Wirklichkeit“, bestimme sein Lebensgefühl und seine Malerei, meint Pietzsch, der auch literarisch aktiv ist und dessen während der Musikwoche im Hitzackerner Kurhaus zu sehenden Ölbilder und Aquarelle „die Schönheit, die noch in der Welt ist“, feiern sollen. „Jeder Maler“, so Pietzsch über sein Verhältnis zu den Abstrakten, „nimmt die Wirklichkeit auf irgendeine Weise auf. Nur der Ausdruck ist ein anderer“. Später im Gespräch beschreibt er die bildenden Kunst allegorisch als einen „riesigen Fluss, dessen Arme im Delta die Spezialgebiete“ seien.

Daß er selber „ein bisschen eingeordnet“ sei in der Gruppe der Naiven, sei nicht ganz falsch: „Als Autodidakt habe ich ein gewisses naives Herangehen an der Material“. Ansonsten habe er seinen Stil aber nicht bewusst kreiert: „Ich kann nur malen, wie ich es jetzt mache“…

tj

„Elbe – Jeetzel – Zeitung“ vom 19. Februar 1996

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